Nicht nur von den Ältesten der Familie sind Sprüche überliefert. Auch aus den Kindheitstagen der jüngsten Generation haben sich Redewendungen erhalten, mit denen schon frühzeitig versucht wurde, „die nach und nach entdeckte Welt zu erklären“.

Enkelin 2 (2 Jahre) macht Blödsinn und Mama sagt ihr, dass sie sich entschuldigen soll. Das tut sie dann auch: „Ja, Mama, Schinkenwurm!“

Mama: Eine Erkenntnis der Enkelin 1 (5 Jahre) heute war, dass morgen nicht etwa der 1. Dezember, sondern der 1. Schokoladentag ist. Außerdem würden Leute, die auf eine Kur müssten, nicht in eine Art Krankenhaus, sondern verschwendeten ihre Zeit auf einem Bauernhof mit extra eigener Kuh auf dem Zimmer. Das sei natürlich sehr praktisch, wenn man morgens frische Milch mag.

Enkelin 1 (5 Jahre) kommt vom Bäcker zurück. Auf ihr Klingeln hin öffnet Oma die Haustür. „Oma, Oma“, ruft sie ihr aufgeregt zu. „Auf der Straße kam ein Mann im Rollstuhl, der hatte einen Texashut auf!“. „Wo denn genau?“, fragt Oma. Antwort: „Da, wo Opa sich immer anschnallt!“. (Opa hatte die Angewohnheit, sich erst dann den Sicherheitsgurt anzulegen, wenn er bereits eine kleine Strecke die Straße hinauf gefahren war.)

Enkelin 2 (2 Jahre): „Alle mitsingen – Oh Tantenbaum, oh Tantenbaum, so rot Blääätaaaa“.  Ja, wenn man 2 Jahre alt ist, dann kann man bei solchen Liedern schon mal etwas durcheinander bringen!  

Enkelin 1 (6 Jahre): „Bei Oma werde ich immer satt. Nach jedem Abendessen gibt’s ein Eis und Sonntags gibt’s immer Ei zum Frühstück. Da kannste die Uhr nach stellen!“  

Oma kam Montags zum Babysitting. Die Enkeltöchter wollten sie mit einer Vorführung erfreuen, Enkelin 1 (6 Jahre): erklärte ihr: „Ich singe jetzt ein Lied und meine Schwester (Enkelin 2, 3 Jahre) tanzt den Text dazu.“ Was die beiden dann auch getan haben. Es handelte sich um das Lied „In der Weihnachtsbäckerei“.

Enkelin 2 (3 Jahre): „Mama, ich hab‘ da ein Problem. Ich habe ein Lied gehört, aber das gibt keinen Sinn.“ Mama: „OK, sing‘ mal!“ Enkelin 2 singt: „Jingle bells, jingle bells, olle olle bolls …“  

Enkelin 1 (7 Jahre): „Fasching in der Schule war toll! Wir haben eine Bolognese gemacht.“  

Wettlauf ins Bad. Enkelin 1 (7 Jahre): gewinnt, doch damit die Schwester nicht traurig ist, tröstet sie sie mit der Erklärung: „Ich bin Ersterin von erster, du bist Ersterin von zweiter und Mama ist Ersterin von dritter.“ Enkelin 2 (3 Jahre) fand’s gut. 

E:ine Fliege fliegt durch’s Zimmer und setzt sich ans Fenster. Kommentar Enkelin 2 (3 Jahre): „Der Hummer ist gelandet!“

Enkelin 2 (3 Jahre) betrachtete im Spiegel die Frisur, die Mama ihr machte und meinte dann: „Ich bin schick! Und später bekomme ich auch mal ganz schicke Kinder. Mama musste lachen, stimmte ihr zu und sagte, dass sie dann noch einen schicken Mann finden müsse. Darauf Enkelin 2: „Ich hab‘ schn einen schicken Mann gefunden: Den Opa!“ 

Mama hat gerade ein Piratenboot getuscht. Enkelin 1 (7 Jahre) behauptet, es sähe aus wie ein Schuh. Frechheit!

Gestern hat Papa den beiden Mädels jeweils ein Plüschschaf zum Spielen mitgebracht. Eben haben sie sich überlegt, wie die Schafe heißen könnten. Enkelin 1 (7 Jahre) entschied sich schnell für ‚Schnucki‘. Enkelin 2 (3 Jahre) überlegte weiter und meinte dann: „Ich nenne es ‚Luisa die Kuh‘.“ 

Der Nachrichtensender ist an und Enkelin 1 (7 Jahre) liest: „DAX auf Erholungskurs“ und ruft sodann ganz aufgeregt: „Mama, der Dachs ist wieder gesund. Was hatte er denn?“ Mama: „Der war tief gefallen.“ Enkelin 1: „Oh! Der Arme!“

Mama meint kurz vor dem 4. Geburtstag der Enkelin 2: Nun ist es bald soweit. In ca. 25 Minuten habe ich hier kein „kleines“ Mädchen mehr, denn laut eigener Aussage ist sie ab dem 4. Geburtstag definitiv ein „großes“ Mädchen. – Sie hat recht … und Mama macht’s melancholisch … 

Opa und Oma haben eine Grußkarte aus ihrem Urlaub geschickt: Trollmotive. Enkelin 2 (4 Jahre) dazu heute morgen: „Schau mal, Mama, der Trollmann ist der Opa und die Trollfrau ist die Oma. Der Opa hat einen Vollbart im Urlaub bekommen, er hat seinen Rasierer vergessen. Auch an den Augenbrauen hat er nun Bart. Die Oma hat keinen Bart. Die hatte ihren Rasierer dabei!“ .  

Die Mama hat gerade eine Nachricht vom Anrufbeantworter gelöscht. Das Gerät stellt sich dann immer auf „aus“ und sagt: „Nachricht gelöscht“. Enkelin 2 (4 Jahre) steht plötzlich neben ihr und fragt entsetzt: „Was meint die Frau mit ‚Nachrichtengulasch‘?“ 

Eines der größten Elterngeheimnisse wurde heute von Enkelin 1 (8 Jahre) logisch analysiert und enttarnt. Vorgestern war ihr ein Zahn ausgefallen und heute hat sie den Eltern erklärt, dass die Existenz der Zahnfee irgendwie sehr seltsam ist und dass das eigentlich gar nicht sein kann. Die Eltern haben ihr dann offenbart dass es die Zahnfee tatsächlich nicht gibt und es eben die Mamas und Papas sind, die die Geschenke besorgen, Sie hat darauf herzlich gelacht und fand die Vorstellung schön, dass die Eltern sie dafür belohnen: „Ich freue mich ja trotzdem noch über die schönen Sachen.“ Sie weiß nun aber auch, dass sie das Geheimnis um die Zahnfee noch für sich behalten muss, weil jedes Kind – auch ihre Schwester – selbst herausfinden soll, ob es sie gibt oder nicht. Auch an diesem Gedanken hatte sie Gefallen.  

Kinder haben manchmal unfreiwillig einen seltsamen Humor. Enkelin 1 (8 Jahre) sammelt diese Edeka-Schlümpfe und fängt plötzlich an zu schwärmen: „Die haben alle so niedliche Stummelschwänzchen. Und Papa-Schlumpf hat den Kleinsten!“ Ein Schelm, der Böses dabei denkt …

Die Eltern haben für die Mädels seit zwei Wochen ein Belohnungssystem für verschiedene Dinge erstellt, mit denen sie die Höhe ihres Taschengelds am Ende der Woche selbst bestimmen können. Zimmer aufräumen vor dem Schlafengehen bringt z.B. 50 ct.

Enkelin 2 (4 Jahre) ging nun eben hoch in ihr aufgeräumtes Zimmer, hat alles mutwillig ausgeräumt, das dann der Mama gezeigt und danach alles wieder eingeräumt. Dann stand sie da und hat das Geld für das Aufräumen verlangt Das war schon sehr dreist. Als sie dann aber fragte, ob sie es nochmal kriegt, wenn sie das jetzt wieder macht, hat die Mama nicht schlecht gestaunt! .  

Die Mama meint, dass jeder, der irgendwann mal intensiv mit Kindern zu tun hatte, dieses Lied kennen müsste: 

„Aram sam sam, aram sam sam – Guli guli guli guli guli ram sam sam – Ara-vi, ara-vi – Guli guli guli guli guli ram sam sam.“

Als die Mama eben am Bad vorbei geht, ist die Enkelin 2 (4 Jahre) da drin und singt:

„Aram sam sam, aram sam sam – Uli sitzt im Guli und singt tam tam tam – Kohlrabi, Kohlrabi – Uli sitzt im Guli und singt tam tam tam.“

Da musste die Mama sehr lachen. Allerdings fühlte die Kleine sich ertappt, als sie bemerkte, dass ihr Singen gehört wurde.

Die Enkelin 2 (5 Jahre) sagte heute, direkt nach dem Aufwachen: „Mama, wenn ich mal tot bin, dann will ich beerdigt werden und nicht gegrillt und gegessen.“ Sie wurde dann aufgeklärt, dass eine Feuerbestattung nichts mit Grillen und Essen zu tun habe und dass man das hier auch gar nicht darf. Daraufhin war sie erst einmal beruhigt, hat aber darauf bestanden, doch lieber beerdigt zu werden.

In unserem Wohnzimmer stehen zwei Pferdefiguren aus Porzellan. Oma erzählt: „Soeben hat meine kleine Enkeltochter (5 Jahre) das Erbe aufgeteilt. Wenn wir sterben, bekommt sie das schwarze und ihre große Schwester das gestreifte Pferd. – Gut, dass das mal geklärt ist!“

Oma telefoniert mit ihrem Schwager Hennes Bender: „Hennes, die Kleine (Enkelin 2, 5 Jahre) hat dich gestern zum ersten Mal im Fernsehen gesehen. Sie war ganz perplex, weil sie anscheinend gar nicht verstanden hatte, was du so machst. Sie hat dir ganz aufgeregt gewunken und gehofft, dass du sie irgendwie bemerkst. Ich soll dich schön von ihr grüßen.“  

Die Mama stellt fest, dass sie hier zwei äußerst hippelige Kinder hat, welche sehnsüchtig auf Oma und Opa warten. Enkelin 2 (5 Jahre) hat sich den Hocker ans Fenster geschoben und will dort schauen, ob sie endlich angefahren kommen. Auf die Info hin, dass es erst kurz nach eins ist und daher noch fast zwei Stunden dauert, hat sie nur mit den Schultern gezuckt und gemeint: „Macht nichts, ich tu jetzt einfach so, als wäre es schon halb drei. Also kommen sie früher!“ Das ist Logik, die begeistert.  

 Enkelin 1 (9 Jahre) hat heute in der Schule Cocktails gemischt. „Meiner war echt eklig. Der hieß ‚Hexentrank‘, schmeckte aber nach verschimmelter Ziege!“ Nun ist Mama irritiert, woher sie diesen Geschmack wohl kennt?  

 Enkelin 2 (6 Jahre): „Heute gab es im Kindergarten zur Vorspeise irgendetwas Rotes. Es war keine Rote Bete, irgendwie schmeckte es trocken Ich weiß nicht mehr genau, wie es hieß, aber ich glaube, es war ‚Unkraut‘.“. Mama: „Rotkraut?“ Enkelin 2: „Ja, genau! Schmeckt aber bestimmt so ähnlich.“ ..

 Oma erzählt: „Meine kleine Enkeltochter (6 Jahre) hat eben erklärt, dass der Winter deswegen so sommerlich ist, weil er uns vom letzten Frühling noch schönes Wetter schulden (!) würde.“

 Enkelin 2 (6 Jahre): „Ich weiß ja, wie die Bundeskanzlerin von Deutschland heißt.“ Mama: „Echt? Wie denn?“ Enkelin 2: „Angeber Merkel“. Da musste die Mama erst mal lachen.

 Wenn die Enkeltöchter bei Oma und Opa zu Besuch waren, fuhren wir immer gemeinsam zum Einkaufen in den Supermarkt. Dabei war es Tradition geworden, dass die beiden dem Opa „etwas aus den Rippen leiern konnten“. Meist haben sie sich für je 10 Euro Spielzeug ausgesucht.

Eines Tages waren kleine Voodoo-Püppchen in Mode gekommen und Opa bekam von Enkelin 2 (7 Jahre) einen handgeschriebenen Zettel überreicht. Bei näherem Hinsehen handelte es sich um einen Schuldschein, den er auf der Rückseite mit einem Betrag und Unterschrift versehen musste. Der Text lautete: – Vorderseite – „Am Freitag Vudu-Püppchen kaufen, Unterschreiben Sie auf der Rückseite.§ – Rückseite – „Unterschreiben Sie wie viel Geld ich krieg.“ Zusätzlich zum „Rippen-Leier-Geld“ machte Opa also noch mal für jede 5 Euro locker. Wer kann da schon nein sagen? 

Zum Abschluss noch einige weitere Begriffe aus diesen Kindertagen, die auf eine originelle Weise die Eigenschaften mancherlei Wichtiges aus dem täglichen Alltag beschreiben:  

Enkelin 1:

Opa Kopp ab“! – 

Das kleine Mädchen spielte eines Tages mit ihrer neuen Ü-Ei-Figur. Es handelte sich um ein zusammengestecktes Mammut namens Manfred, bekannt aus der Serie ‚Ice Age’. Dabei fiel die zusammengesteckte Figur zu Boden und in ihre Einzelteile. Aufgeregt krabbelte die Kleine auf dem Boden umher, verzweifelnd den Kopf suchend, der weiter weg gerollt war, und rief: „Opa Kopp ab!“ Soweit zur Namensgleichheit von Mammuts und Opas!

„Zettel“ – 

Wenn man sich die Unterhose so einklemmt, dass man ein ungemütliches Gefühl verspürt, dann hat man einen „Zettel“.

„Dreieckiges Kacka“ –

Manchmal flutscht [pardon] es beim großen Geschäft nicht so richtig und man muss ein wenig mehr drücken als sonst. Das Ergebnis verursachte eine ’spitziges‘ Empfindung, es ist eben ‚dreieckig‘.

„in Tränen gelöst“ – 

… ist man, wenn man von einem bestimmten Ereignis zutiefst ergriffent wurde: „Oma stell‘ dir vor, ich war in Tränen gelöst!“

Enkelin 2:

„Strich“ –

Es gibt Socken, die haben etwas dickere Nähte, die man beim Tragen spürt. Vor allem von zarten Kinderfüßen werden sie dann strikt abgelehnt, denn sie haben ja einen ‚Strich‘. 

„Pedalen“ – 

Am besten ist es ja im Sommer. Da laufen die Kinder barfuß und brauchen keine Socken. Höchstens für unterwegs die ‚Pedalen‘. (Allerdings dürfen die Riemchen nicht scheuern.)

„Labletten“ – 

Fasziniert wurde verfolgt, wie der morgens Opa seine wöchentlichen Tablettenrationen in die Tageskästchen sortierte. Prompt erging nach dem Mittagessen an ihn die Mahnung: „Du musst deine Labletten nehmen!“

„Opa hat kleine Haare“ – 

Ja, im Gegensatz zu den Frisuren der weiblichen Familienmitglieder kann man das so stehen lassen.

„Zusammengeteilt“ – 

Oma bereitet das Abendessen. Die Mädchen essen gerne Fleischwurst. Ein Endstück, ausreichend für beide hungrigen Mäulchen, ist noch da. Es wird nicht quer, sondern der Länge nach durchgeschnitten. Denn Oma kennt ihre Pappenheimer und weiß, dass die Stücke gleich sein müssen, sonst gibt’s Ärger. Während sie die erste Scheibe Brot für die Ältere zurechtmacht, wird ihr Tun von der Kleinen argwöhnisch verfolgt, die prompt die Forderung erhebt: „Ich möchte mein Stück aber auch so zusammengeteilt wie bei meiner Schwester!“ 

Motorklappe“ – 

Das Auto wurde rückwärts aus der Garage gefahren, alle stiegen ein und mit Knopfdruck auf die Fernbedienung begann sich das Garagentor zu schließen. Zum Abschied winkte die Kleine: „Tschüss, Motorklappe!“

„Mein Gürtel, mein Gürtel!“ – 

Es war sozusagen heiliges Hochamt, dass man sich beim Losfahren anschnallte, natürlich auch im Kindersitz. Fand man mal den Gurt nicht sofort, wurde sofort nach dem „Gürtel“ gerufen.

error: Content is protected !!